Erstens kommt es anders, und zweitens Hungenberg

Kaum 24 Stunden vor dem Anpfiff der Heimpartie gegen den TTC Bärbroich erreichte uns die Hiobsbotschaft, dass nach Guido Schmitz (geplant) auch Spitzenspieler Rafal Szyszka krankheitsbedingt nicht zur Verfügung stehen wird. Nur 20 Minuten kam der nächste Dämpfer: auch Routinier Thomas Pfeiffer würde (welcher Mannschaft auch immer) nicht zur Verfügung stehen. Er lag mit Schüttelfrost und Fieber im Bett.

Wir hatten also – wieder mal – ein Personalproblem zu lösen. Das erklärte Ziel des Vereins ist es, die 2. Herren in die Landesliga aufsteigen zu lassen, um jungen Spielern wie unter anderem Tim, Eddy, Matthes oder auch Lenny einen Anreiz zu schaffen. Nun fehlten kurzfristig jedoch die Top-Spieler beider Mannschaften und guter Rat war teuer. Problemlos kann Ersatz gestellt werden – aus den besagten Gründen ist dies aber nicht immer die bevorzugte Lösung. Nach kurzer Überlegung entschieden wir uns, den fiebrigen (P)Feiffi durch fitten Fabi zu ersetzen. Und für den platten Polen riefen wir den kompetenten Küssi an die Tische.

Die Gäste aus Bärbroich traten nahezu in Bestbesetzung an (der 5er fehlte und wurde durch einen starken Ersatzmann vertreten), was die Aufgabe natürlich nicht leichter machte. Etwas überraschend lagen wir nach einer guten Stunde mit 4:1 in Front. Die beiden Stammdoppel Hungenberg/Cerven (etwas glücklich) und Anders/Schog (souverän) konnten Siege einfahren, Ralf und Küssi wurden von Familie Meyer regelrecht überrollt. In der Folge rächte sich Ralf in gleicher Manier an Alex Meyer (3:0) und auch Thorsten schlug Zierold im Schnelldurchgang (3:0). Auch Mike Cerven sah gegen den Spitzenspieler Zellmann lange Zeit gut aus, musste am Ende aber nach 5 hart umkämpften Sätzen seinem Kontrahenten zum Sieg gratulieren.

Aus einem 4:1 wurde also ein 4:2, 3, 4, 5, 6 und ein 4:7.

Bedenkt man, dass ein sehr stark aufspielender Thorsten Hungenberg mit Florian Meyer einen starken Gegner erwartete, Robin Anders in der Mitte zum Einsatz kam, Basti Schog in der 1. Einzelrunde nicht die Sterne vom Himmel gespielt hatte und mit dem kompetenten Küssi auch noch unser Ersatzmann vor seinem 2. Einzel stand, hatte sich unsere Ausgangslage innerhalb kürzester Zeit also dramatisch verschlechtert.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Vier hochverdiente, hart umkämpfte, aber auch stark erspielte Einzelsiege waren die Folge. Und urplötzlich ging unser neues Spitzendoppel Cerven/Hungenberg mit einem 8:7 ins Schlussdoppel. Dieses setzte dem Ganzen dann die Krone auf und wir konnten das dritte 9:7 innerhalb von 8 Tagen feiern. Ein Sieg der Moral – und ein Sieg einer Mannschaft, die an diesem Tag eine war! Hut ab Männer.

Viele hätten an diesem Tag ein Sonderlob verdient. Küssi, der sich als Ersatzspieler nahtlos eingereiht hat und dem man den Klassenunterschied nicht anmerkte, Robin, der sich tapfer wehrte im mittleren Paarkreuz oder auch Basti, der nach durchschnittlicher Leistung im 1. Einzel hinterher aufdrehte. Ganz bestimmt aber Thorsten Hungenberg mit seiner besten Leistung seit 2 Jahren. 4 Spiele, 4 Punkte. Kann man machen.

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