Auf Wunsch des Mödrather Spitzenspieler Thorsten Hungenberg verlegten wir die Partie gegen SuS Borussia Brand II zwei Stunden vor und trafen uns bereits am Samstagnachmittag in der Halle. Da man die erfahrenen Aachener als einen ernsthaften Konkurrenten um den Aufstieg in die Verbandsliga ansieht, packte man kurzerhand Thomas Pfeiffer als Geheimwaffe aus, damit dieser weiterhin zur Sollstärke der Ersten zählt. Ausgesetzt haben diesmal Benjamin Kowski und Karl-Josef Assenmacher.
Kurz vor der Partie wurde diskutiert, ob man aufgrund der besonderen Situation (Thorsten Hungenberg wollte sein 2. Einzel vorziehen und kam deshalb nicht als Doppel 1 in Frage) die Doppel vielleicht umstellen solle?! Glücklicherweise entschied sich die Mehrheit jedoch dagegen und so wurde das über Jahre eingespielte Doppel Ralf Janßen / Thomas Küsters an Position 1 gemeldet.
Dass dies die richtige Entscheidung gewesen ist, stellte sich alsbald heraus. Drei völlig ungefährdete Doppelsiege brachten die schnelle 3:0-Führung für den Tabellenführer aus Mödrath. Insgeheim hoffte man am Rande der Bande, den starken Gästen damit schon den \“Stecker gezogen\“ zu haben. Aber weit gefehlt…
Thorsten zog wie vereinbart gegen Michael Thomas vor – und kam eigentlich zu keiner Zeit ins Spiel. Schnell lag er 0:2 hinten und verzweifelte vor allem an den hektischen Aufschlägen seines Gegenübers. Ein kurzes Zwischenhoch nach Abwehr von 2 Matchbällen und mit Gewinn des 3. Satzes brachte leider nicht den gewünschten Umschwung. Thorsten verlor in vier Sätzen. Nur wenige Augenblicke später ging er erneut an den Tisch, diesmal gegen den jungen Sheng. Von außen ein schön anzusehendes Spiel mit vielen Ralleys, aber aus Mödrather Sicht viel zu oft mit Vorteilen für den flinken Asiaten. Erneut stand unser Einser teilweise komplett neben sich und fand aus dieser Negativ-Spirale einfach nicht heraus. Auch dieses Spiel ging in vier Sätzen an den Konkurrenten, und somit waren die Borussen wieder \“unter Strom\“.
Da Michael Thomas nach dem Match gegen Thorsten eine kleine Ruhepause benögte, ging als nächstes Oliver Schoulen an den Tisch. Gegen das gerade Spiel von Andy Palm rechneten wir alle mit guten Siegchancen. Dieser spielte sich aber in einen kleinen Rausch und schoss aus allen Lagen – und unseren Olli fast aus der Box. Die glatte 0:3-Niederlage war zugleich der 3:3 Ausgleich der Gäste. Und so langsam schwante uns, dass dies eine ganz heiße Kiste werden würde…
Wie man Michael Thomas bespielt, demonstrierte glücklicher Weise Mannschaftsführer Ralf Janßen im nächsten Spiel des Nachmittags. Vollkomemn egal, welchen Ball sein Kontrahent spielte – Ralf hatte stets die passende Antwort parat. Und so musste \“Miggel\“ hinterher zugeben, dass er in den letzten Jahren selten so chancenlos gewesen sei, wie in diesem Spiel (11:4, 11:5, 11:3). Nachdem unser Edeljoker Thomas Pfeiffer ähnlich souverän gegen Lopez gewann, führte der Primus mit 5:3. Da man im hinteren Paarkreuz den seit Wochen stark aufsepielenden Christoph Tyssen in der Hinterhand hatte, hoffte man erneut, sich nun endgültig absetzen zu können. Aber nix da….
In einem merkwürdigen Spiel ließ sich unser Holländer die ersten beiden Sätze von Rachid Quindi \“klauen\“ und lief im 3. Satz der Musik lange hinterher. Gefühlt hätte Chris dieses Spiel sicher nach Hause spielen können – am Ende stand jedoch ein 0:3. Thomas Küsters erging es kurze Zeit später gegen Julius Elias ähnlich wie \“Miggel\“ gegen unseren Käpt´n. Nach eigener Aussage hatte er selten so wenig Zugriff auf das Spiel wie in diesem Match. Ebenfalls 0:3.
Und so stand es zur Halbzeit 5:5 (Thorstens Niederlage gegen Michael Thomas eingeschlossen).
Auch in der 2. Einzelrunde konnten wiederum nur die starken Ralf Janßen (3:0 gegen Sheng) und Thomas Pfeiffer (3:1 gegen Palm) punkten. An Tragik kaum zu überbieten war das 2. Einzel von Oliver Schoulen. Dieser hatte bei einer 2:0-Satzführung gegen Lopez gleich mehrere Matchbälle nicht verwerten konnte. Es kam wie es kommen musste – auch dieses Spiel ging etwas unglücklich in 5 Sätzen an den Gast aus Aachen. Christoph Tyssen tat sich gegen Elias zunächst schwer, kam mit zunehmender Zeit aber immer besser ins Spiel. Trotzdem verlor auch er in fünf. Und was soll ich sagen – unser Küssi führte gegen Quindi mit 2:1 Sätzen und 9:6 … und verliert fortan den Faden. Niederlage (natürlich) in fünf.
… 3:0 unf 5:3 geführt … und auf einmal lagen wir vor dem Schlussdoppel mit 7:8 hinten.
Schließlich lief das Schlussdoppel ähnlich kurios ab wie die Spiele zuvor. Michael Thomas und Julius Elias führten gegen die Mödrather Paarung Ralf Janßen und Thomas Küsters eigentlich in jedem der drei Sätze jeweils bis zum 9. Punkt. Aber das reicht genauso wenig für einen Satzgewinn wie eine 3:0-Doppelführung für ein Unentschieden. Unter dem Jubel der anwesenden Zuschauer setzte sich am Ende das eingespieltere Doppel mit 3:0 Sätzen durch und sicherte uns den einen so wichtigen Punktgewinn.
Fazit
Brand war der erwartet starke Gegner, der in den Einzeln keine Schwachstelle offenbarte. Die einzige Schwachstelle, die Doppel, haben wir gnadenlos ausgenutzt. Wenn gleich 4 Spieler in den Einzeln 0:2 spielen, hat man den Sieg halt irgendwo nicht verdient. Wenn man allerdings alle 4 Doppel – noch dazu recht souverän – gewinnt, verliert man halt kein Spiel.
Alle Beteiligten waren mit der Punkteteilung zufrieden, weil sie einfach leistungsgerecht war. Am kommenden Samstag versuchen wir es in Koslar besser zu machen und die nächsten beiden Pünktchen einzusammeln…