Kürzlich fanden die Europameisterschaten der Senioren 2022 in Rimini statt. Zu Europa- und Weltmeisterschaften der Senioren kann frei gemeldet werden, entsprechend handelt es sich um Großveranstaltungen, die eine Woche dauern. Gespielt wird in den bekannten Altersklassen 40, 45, 50 usw. bis hin zu 85. Insgesamt waren ca. 2.500 Teilnehmer in Rimini am Start. Und unter diesen befanden sich auch jeweils eine Spielerin und ein Spieler des TTC Mödrath. Da ich das Beste zum Schluss berichten möchte, lasse ich meine vermeintlich gute Erziehung mal außen vor und beginne mit unserem Teilnehmer in der Klasse M75, Karl-Josef Assenmacher.
Assi, ein mehrfacher Teilnehmer an diversen internationalen Seniorenturnieren, dufte in der Gruppe gegen einen tschechischen und einen estnischen Gegner antreten. Beide Spiele konnt er erfolgreich bestreiten und da der dritte Gruppengegner aus der Schweiz nicht antreten konnte, gewann Assi damit seine Gruppe. In der Hauptrunde reichte es dann noch zu einem weiteren Sieg gegen einen Engländer, bevor sich der Däne Nielsen im Sechzehntelfinale in vier knappen Sätzen als einen Ticken zu stark erwies. Im Doppel trat Assi mit seinem Partner Dieter Imbrock, der für die Spvg. Oldendorf in Niedersachsen aktiv ist, an. Da dieser etwas jünger ist, erfolgte der Start im Doppel in der Klasse M70. Weil die beiden sich in der Gruppe einer dänisch/schwedischen Kombination knapp in fünf Sätzen beugen mussten, erreichten sie als Gruppenzweite das KO-Feld. Und wie bereits im Einzel gelang noch ein weiterer Erfolg, im Sechzehntelfinale war dann gegen Gegner aus Bulgarien und der Slowakei Schluss. Trotzdem ein tolles Ergebnis, sowohl im Einzel als auch im Doppel im Hauptfeld noch jeweils eine Runde gewonnen zu haben.
Die zweite Teilnehmerin aus unserem Verein war unsere Spitzenspielerin der Damen, Regina Kasprzak. Auch Regina hat in der Vergangenheit bereits an internationalen Veranstaltungen teilgenommen. Sie startete in der Klasse W55. Durch die Gruppe und die erste Runde im Hauptfeld raste sie ohne Satzverlust, bevor ebenfalls im Sechzehntelfinale die für Deutschland startende Yang-Xu, bis vor einiger Zeit noch in der Bundesliga (!) aktiv, wie zu erwarten zu stark war und die in der Folge ohne Satzverlust den Titel holte. Fun Fact: Regina hat in fünf Einzeln gegen vier deutsche Gegnerinnen gespielt.
So, jetzt hatten wir in drei Konkurrenzen die Teilnahme am Sechzehntelfinale stehen und ich habe bereits angekündigt, dass das Beste zum Schluss kommt. Denn Regina trat natürlich auch noch im Doppel an, und zwar mit ihrer Partnerin aus der Schweiz, Monika Göggel. In der Gruppenphase reichte es mit einer Bilanz von 2:1 zu Platz 2, die Qualifikation für das Hauptfeld war vollbracht. Und hier ging die wilde Reise los, zwei deutsche Konkurrentinnen wurden im Sechzehntelfinale besiegt. Mit zwei weiteren Siegen (dabei im Viertelfinale über die volle Distanz von fünf Sätzen) erreichten die beiden das Halbfinale, in dem sie auf eine türkische Kombination trafen. Es ging also jetzt schon \“nur\“ noch um die Farbe der Medaille. Mit Bronze wollten sich die beiden aber nicht begnügen, am Ende gelang der Finaleinzug in vier knappen Sätzen. Im Finale erwiesen sich dann die Schwedinnen Amark/Johnsson als ein kleines bißchen besser, wobei Regina und ihre Partnerin durch das 10:12 im vierten Satz nur ganz eng an einem Entscheidungssatz vorbei schrammten. Und wer weiß, was dann noch möglich gewesen wäre…
Nichtsdestotrotz ist die Silbermedaille im Doppel bei der Senioren-EM ein großartiges Ergebnis, zu dem wir ganz herzlich gratulieren!