Einmal ist keinmal. 1. Herren überragend.

Prolog

Es gibt so Tage – da will es trotz aller Bemühungen einfach nicht \“fluppen\“. So einen Tag erlebte die 1. Herren vorigen Samstag gegen Brühl-Vochem. Matchbälle zum (verdienten) Unentschieden ungenutzt gelassen – am Ende einmal mehr mit leeren Händen dagestanden. Aber bereits in diesem Spiel merkte man, dass wir mit jedem Gegner Schritt halten können. Außer den \“großen Zwei\“, sprich Brand und Grevenbroich. Jene Teams, die die Liga vom 1. Spieltag an nach Belieben dominieren.

Entsprechend gingen wir die Partien am gestrigen Samstag an. Um 14:00 Uhr empfingen wir NRW-Liga-Absteiger Grevenbroich, die bis dato nur gegen Primus Brand verloren hatten. Um 18:30 Uhr dann den Primus, der mit einer beeindruckenden \“Zu-Null-Bilanz\“ in der Kolpingstadt antrat.

Da wir wieder einmal auf Stephan Stephani verzichten mussten und Physio Daniel Bell momentan verständlicher Weise andere Dinge um die Ohren hat, entschieden wir uns nach Rücksprache mit den Kandidaten dafür, nachmittags Thomas Küsters und abends Karl-Josef Assenmacher ins Team zu nehmen. Herzlichen Dank für Euren spontanen Einsatz!!!

Kapitel 1 – \“Das Wunder von Mödrath\“

Auch wenn man mich anfangs vielleicht für bekloppt gehalten hat. Aber \“Wenn an diesem Samstag was geht, dann gegen Grevenbroich!\“ machte ich intern darauf aufmerksam, dass der Tabellenzweite nicht die allerstärksten Doppel zur Verfügung hat und wir mit ein bisschen Glück gut ins Spiel finden könnten. Alles Weitere würde man dann sehen.

Aus besagtem Grund entschieden wir uns dafür, Doppel 3 stark zu machen. In unserem Fall bedeutete dies, das seit Jahren eingespielte Doppel Janßen/Küsters zu nominieren. Dass es Pfeiffer/Tyssen schwer haben würden, war klar – unser Einserdoppel war so oder so \“Pflicht\“. Auf einzelne Spielszenen gehe ich an dieser Stelle nicht ein, mit ein bisschen Glück drehten Janßen/Küsters nach zwei abgewehrten Matchbällen die so wichtige Partie und rangen Lambertz/Krämer mit 3:2 nieder. Es lief also wie erhofft und wir gingen mit 2:1 in die Einzel.

Dort stellte unser oberes Paarkreuz einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis, das es selbst gegen die stärksten Gegner der Liga absolut konkurrenzfähig ist. Thorsten kämpfte sich gegen Obrliessen zum Sieg (3:2) und ließ Spitzenspieler Pigerl im Endeffekt keine Chance (3:0). Anders lief es für Janßen, der gegen Pigerl zwar auch gut mitspielte, aber denkbar knapp mit 9:11 im Entscheidungssatz (vor allem wegen der unfassbar guten Aufschläge seines Gegenübers) verlor. Gegen Oberliessen kam er wie erwartet besser ins Spiel und scheuchte seinen Gegner von links nach rechts (3:0).

Im mittleren Paarkreuz holten wir ebenfalls das Maximum heraus. Sowohl Thomas Pfeiffer, als auch Christoph Tyssen hatten gegen den wohl stärksten Spieler der Mitte, Rene \“Knut\“ Holz nicht den Hauch einer Chance, behielten gegen Karas aber die Nerven und gewannen jeweils in fünf. Vor allem das Comeback unseres Holländer nach 0:2-Rückstand war absolut eindruckvoll und ein Sieg der Moral. 

Im hinteren Paarkreuz sollte die \“Show\“ ihre Fortsetzung finden. Oliver Schoulen spielte gestern bockstark und ließ gegen Krämer (3:0) und Lambertz (3:2) kaum Fragen offen. Wenngleich er gegen Noppen-Lambertz phasenweise zu euphorisch dagegenzimmerte. Ersatz Thomas Küsters verlor zwar gegen eben jenem Lambertz, führte zwischenzeitlich aber schon mit 2:0 und hatte im 4. Satz auch einen Matchball. Den Sprung aus Bezirksklasse-Mitte ins hintere Paarkreuz der Verbandsliga fiel unserem Küssi nicht schwer. Schade, dass er sich im Einzel nicht für die starke Leistung belohnte. Trotzdem – extrem starke Performance von beiden.

Wer mitgezählt hat, der weiss, dass wir mit 9:5 die Oberhand behielten. Der Jubel über diese unerwarteten Punkte kannte keine Grenzen. Wie gesagt – bislang konnte nur Primus Brand Punkte gegen Grevenbroich ergattern. Und die Aachener Truppe betrat bereits die Halle, als wir noch am \“After Work Bierchen\“ schleckten. 

Kapitel 2 – \“Einmal ist keinmal.\“

Wir waren also \“on fire\“. Warmgespielt sowieso. Ungläubig fragte der Tabellenführer bei seiner Ankunft, wie man denn gegen ein Grevenbroich in Topbesetzung habe gewinnen können?! Und konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Aber das sollte Ihnen schneller vergehen als Ihnen lieb war. 

Ehrlicher Weise muss man erwähnen, dass Brand auf Ilja Blonstein verzichten musste, der krankheitsbedingt passen musste. Allerdings schlägt diese Personalie bei einem Club für Brand nicht ganz so stark ins Gewicht. Denn man verfügt über eine Zweite in der Landesliga, die ebenfalls von Sieg zu Sieg eilt und im Grunde selber Verbandsliga-Format besitzt. Dennoch war klar, dass die Gäste ihre Doppel umstellen mussten. Wir hatten nichts zu verlieren – und gingen deshalb auf Risiko. \“Ich bin der festen Überzeugung, dass Pfeiffi und ich dem Einserdoppel wehtun können mit unserer Spielanlage.\“ war Taktikfuchs Ralf Janßen im Vorfeld verhalten optimistisch. Da Tyssen/Assenmacher in der Vorsaison ein gutes Gespann in der Landesliga bildeten, war klar, dass man die beiden an Position 3 setzen wollte.

Und wieder ging das Spiel auf. Hungenberg/Schoulen gewannen gegen Lennertz/Sheng in drei Sätzen und Janßen/Pfeiffer wurden von Ballwechsel zu Ballwechsel heißer. Nach starkem Spiel bezwangen sie Kieninger/Thomas tatsächlich mit 3:2. Wiederum gingen wir mit einem Vorspung in die Einzel – daran änderte auch die 0:3-Niederlage von Tyssen/Assenmacher gegen Frings/Leißner nichts.

Dort brannten Thorsten Hungenberg (3:1 gegen Kieninger) und Janßen (3:1 gegen Lennertz) ein kleines Feuerwerk ab. Top-Leistung von beiden. In der Folge bombte sich Thomas Pfeiffer, der eigentlich gar nicht so gerne gegen Linkshänder spielt, gegen Leißner zum Sieg (3:0) – und der Tabellenführer rieb sich verwundert die Augen.  Wir führten UNBELIEVEABLE mit 5:1 gegen Brand. Christoph Tyssen (1:3 gegen Frings) und Assi (0:3 gegen Thomas) verloren ihre Machtes zwar, der gut aufgelegte Oliver Schoulen sorgte mit seinem Sieg gegen Sheng (3:2) jedoch für eine 6:3-Führung zur Halbzeit.

Dort versuchte Thorsten Hungenberg gegen Lennertz zwar alles, aber der Spitzenspieler der Aachener spielte sehr variabel und hatte immer die bessere Antwort parat (0:3). Umgekehrte Vorzeichen zwischen Ralf Janßen und Kieninger. Im \“Tunnel\“ ließ Ralf nichts anbrennen und war zu jeder Zeit im Spiel (3:0). Ein Pünktchen also noch – und wir hätten auch dem Tabellenführer einen Punkt entrissen. Das wäre PHÄNOMENAL.

In der Mitte bekamen wir anschließend aber zu spüren, gegen wen wir hier spielen. Gegen ein Team, das bislang nur in Elsdorf mehr als 3 Gegenzähler in einem Spiel gegen sich zu verbuchen hatte. Frings (gegen Pfeiffer) und Leißner (gegen Tyssen) ließen unseren Jungs nicht den Hauch einer Chance. Im hinteren Paarkreuz führte Oliver Schoulen gegen Miggel Thomas mit 2:0. Matchball in der Verlängerung des Dritten – vergeben. Satz 4 ging weg, und Miggel wurde gegen Ollis Noppen immer sicherer. Am Ende eine denkbar knappe 2:3-Niederlage für Oliver. Geschenkt – trotzdem eine Bomben-Leistung unseres Fünfers.   Assi am Nebentisch gegen Sheng. Da geht vielleicht noch was. Und Assi haute alles raus was ging. Zwar verlor er in drei knappen Sätzen, am Ende muss man aber vielleicht auch konstatieren, dass gegen ein Spitzenteam in der Verbandsliga das Eis halt dünn wird für unseren Routinier. Mit 70 spielt es sich nicht mehr ganz so zügig wie mit Mitte 50. Trotzdem auch von ihm eine sehr guter Auftritt, der zu einer geschlossenen Mannschaftsleistung beitrug.

Nach 5:1 und 7:4 lagen wir also mit 7:8 hinten. Und auch im Schlussdoppel fanden wir zunächst nicht ins Spiel. 0:2 Sätze. Der Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Wir hatten schon mehr erreicht, als wir uns hätten erträumen können. Gut eingestellt gingen Hungenberg/Schoulen fortan offensiver zu Werke und setzten Kieninger/Thomas mehr und mehr unter Druck. 1:2, 2:2, 10:5-Führung. Da war doch was???  10:6, 10:7, 10:8, 10:9 … 11:9!!!!!!!!!!!!!!!!

UNFUCKINGFASSBAR! 

Epilog

Wenn der Gegner von einem verdienten Sieg respektive Unentschieden (O-Ton Michael Thomas: \“Ein Sieg von uns wäre heute nicht gerecht gewesen.\“), dann sagt das viel aus. Natürlich hat Brand ohne Nummer 3 gespielt. Aber erstens kommt RICHTIG Qualität hinterher beim Primus – und zweitens spielen wir als Aufsteiger schon die ganze Saison mit Ersatz. Danach fragt hinterher niemand mehr.

Wir haben 3 Punkte geholt, mit denen wir NIEMALS haben rechnen können. Dass uns diese Punkte im Abstiegskampf helfen steht außer Frage. Vielmehr sollten sie uns aber Zuversicht für die kommende Aufgabe in Anrath sowie für die Rückrunde geben. Egal wie oft wir noch mit Ersatz antreten. Wir geben nicht auf!

Großer Respekt vor der Leistung jedes Einzelnen heute. Egal ob 3 oder kein Einzelsieg gelungen ist. Solche Gegner bezwingt man nur als Team und mit der richtigen Einstellung. Hut ab!

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