Eine wortwörtliche Faust-dicke Überraschung erlebte unsere 1. Herren am gestrigen Abend in Pulheim. Nach einem hitzigen Spiel unterlag der Tabellenführer mit 6:9 und weist nun nur noch einen Punkt Vorsprung auf Verfolger Strempt auf.
\“Wir haben heute verdient verloren. Allerdings tritt das Sportliche ganz klar in den Hintergrund.\“ wählte Mannschaftsführer Ralf Janßen hinterher kritische Worte. In der Schlussphase gab es einen heftigen Disput – und auch hier waren wir zahlenmäßig unterlegen… Es ging um die entgegengestreckte Faust eines Spielers, einem, der so etwas gar nicht gerne hat und \“Zaungäste\“, die sich wie auf´s Stichwort genöt(h)igt sahen, einzugreifen. Ich möchte als fairer Sportsmann die Reaktion meines Mitspielers in keinster Weise kleinreden oder gutheißen – zu solchen Eskalationen gehören aber immer (mindestens) zwei… Und wer mit dem Finger gerne auf andere zeigt – an dieser Situation aber mindestens genauso viel Anteil hat wie der \“Beschuldigte\“ – der sollte sich in einer ruhigen Minute auch einmal an die eigenen Nase fassen. Das gilt natürlich für beide Seiten.
Spielerisch und mental waren wir gestern nicht auf der Höhe. Am Vormittag erreichte uns die Nachricht, dass Thorsten Hungenberg unter eine Mittelohrentzündung leidet und sich ggf. auch nur Hinstellen würde. Vielen Dank für den selbstlosen Einsatz! Entsprechend sahen wir uns gezwungen, die Doppel anders aufzustellen. Während Ralf Janßen und Thomas Küsters in 4 Sätzen gewinnen konnten, verloren Hungenberg/Schoulen und Tyssen/Assenmacher im Entscheidungssatz.
Im oberen Paarkreuz hatte Ralf Janßen gegen das von Kontrolle durchtriebene Spiel von Nöthen kaum Chancen. Satz 2 ließ er sich trotz 9:4-Führung noch klauen; insgesamt aber ein völlig verdienter Sieg des Pulheimers. Etwas überraschend konnte Thorsten gegen Josef Schröder mit 3:1 gewinnen und hielt uns trotz Krankheit im Spiel. Respekt!
Im mittleren Paarkreuz stellten Christoph Tyssen und Oliver Schoulen unter Beweis, dass sie diesmal für das vordere Paarkreuz einspringen wollten und gewannen ihre Spiele relativ klar. Chris hat es mal wieder geschafft in den \“Tunnel\“ zu kommen und Olli hat endlich auch mal in den knappen Spielsituationen das Glück auf seiner Seite. Wir führten also erstmals – es sollte gleichzeitig die letzte Führung sein.
Im unteren Paarkreuz fand Thomas Küsters gegen das variable Spiel von Bro nicht so richtig ins Spiel. Zu viele \“unforced errors\“ streuten sich ein, so dass der Pulheimer zum Ende hin leichtes Spiel hatte. Karl-Josef Assenmacher erging es gegen Schmidt nicht viel besser. In einem Spiel der vergebenen Möglichkeiten führte Assi bereits mit 2:0, ehe der erfahrene Ersatzmann der Pulheimer sein Spiel umstellte und immer besser ins Spiel fand. Assi hingegen wirkte phasenweise fast lethargisch, führte im 5. Satz jedoch mit 5:1 und später mit 9:6. Reichen sollte es dennoch nicht. Nach zwei vergebenen Matchbällen verlor er mit 11:13 und wir lagen zur Halbzeit in der Summe mit 4:5 hinten.
Im oberen Paarkreuz folgte der nächste Nackenschlag für den Tabellenführer. Auch Thorsten Hungenberg verlor gegen Nöthen mit 2 Bällen Unterschied im Entscheidungssatz. Aufgrund der Vorgeschichte eine tolle Leistung, nur brachte sie leider keine Punkte ein. So langsam wurde es also eng. Glücklicherweise konnte sich Ralf Janßen im Vergleich zum 1. Spiel deutlich steigern und bombte den jungen Josef Schröder teilweise durch die Box – 3:0.
Es folgte die eingangs erwähnte Faust-dicke Überraschung, die die Stimmung langsam kippen ließ. Oliver Schoulen und Frank Kartäusch bewiesen den \“Vorrednern\“ im Anschluss, wie man es besser macht und lieferten nicht nur eine spielerisch schöne, sondern vor allem faire Partie ab. Olli gewann mit 3:0, hätte sich über einen 0:2-Satzrückstand aber auch nicht beschweren können.
Unten machten die Gastgeber den Sack dann endgültig zu. Sowohl Karl-Josef Assenmacher (1:3 gegen Bro) als auch Thomas Küsters (0:3 gegen Schmidt) schafften es leider nicht, den Schalter umzulegen und waren relativ deutlich unterlegen. Artig gratulierten wir zum Sieg. Dass dieser einen argen Beigeschmack hat, dürfte jeder herausgelesen haben.
Ausblick:
Was ist passiert? Letztlich nicht viel. Wir führen noch immer die Tabelle an. Nur der Vorsprung ist ein wenig geschmolzen und wir müssen endlich wieder \“liefern\“. Aus den letzten 5 Spielen holten wir 5:5 Punkte, zwei Siege gegen arg dezimierte Porselener und Absteiger Arnoldsweiler. Wahrlich keine rühmliche Leistung.
Der eine oder andere scheint die Spannung ein wenig verloren zu haben. So wirkt es jedenfalls von außen. Ob das an der Vielspielerei, Wehwehchen oder anderen Dingen liegt weiss nur jeder selbst. Aller Voraussicht nach steht uns in drei Wochen ein Doppelspieltag bevor, an dem sich der Aufstieg schon fast entscheiden kann. Lindern (2 Punkte zurück) kommt nach Mödrath und wir müssen nach Strempt (1 Punkt zurück.)…
Wir werden unsere Wunden lecken und zurückkommen. Ganz bestimmt.
Vielen Dank für die Unterstützung am Rande der Bande von Pfeiffi und Josef Saxler. Wir hätten Euch gerne ein schöneres Spiel beschert.