Die letzte Großveranstaltung des Jahres wurde am vorigen Wochenende in Hamm ausgetragen. Die Westdeutschen Meisterschaften der Seniorinnen und Senioren standen auf dem Programm. Und selten haben sich Aktive dermaßen positiv über die Organisation und Örtlichkeiten geäußert wie in diesem Fall. Die Bedingungen waren perfekt – und der TTC 1948 Mödrath hatte 3 bzw. 5 Eisen im Feuer.
Neben Karl-Josef Assenmacher (Ü70), Oliver Schoulen und Ralf Janßen (beide Ü40) waren mit Petra Schon (Fritzdorf, Ü40) und Willi Roth (Langenich, Ü70) zwei weitere Aktive am Start. Offiziell zwar für einen anderen Verein, Mödrath ist und bleibt aber ja irgendwie ihre sportliche Heimat. Am Ende der Mammutveranstaltung waren drei Bronze-Medaillien und (mindestens) zwei Tickets für die Deutschen Meisterschaften Ende April/Anfang Mai 2017 die erfreuliche Ausbeute.
Im Feld Ü70 hatten Willi Roth und Karl-Josef Assenmacher keine glückliche Auslosung. Willi überraschte gleich im Auftaktmatch gegen Pfeiffer und schlug den favorisierten Kontrahenten in vier Sätzen. Nach einer 0:3-Niederlage im 2. Einzel gegen Wolff galt es abzuwarten. Denn Gegner Nummer 3 trat krankheitsbedingt nicht mehr gegen Willi an. Dieser wähnte sich bereits in der K.O.-Runde, bis die Turnierleitung entschied, Willis Spiel nicht mit 3:0 zu werten, sondern alle Ergebnisse dieses Spielers komplett aus der Wertung zu nehmen. Da die drei verbliebenen Spieler \“Reih um\“ gewonnen hatten schied Willi aufgrund eines einziges Satzes aus. Sehr schade – aber dennoch toll gespielt.
\“Assi\“ gewann als Gruppenkopf seine Gruppe und hatte im Achtelfinale ein Freilos. Vielleicht auch bedingt durch die lange Wartezeit kam er im Viertelfinale gegen Pfeiffer nicht zu seinem Spiel und verlor verdient mit 0:3. Um ein sicheres Ticket für die Deutschen zu erhalten hätte er jedoch mindestens das Halbfinale erreichen müssen. Als Quotenbester ist er jedoch erster \“Nachrücker\“ und kann sich insgeheim durchaus noch Chancen ausrechnen.
Im Doppel unterlag Willi mit seinem Partner Werner Schott im Achtelfinale. Als eines der topgesetzten Doppel hatte Assi an der Seite von Theillout zunächst ein Freilos, ehe man im Viertelfinale Walbaum/Pigerl in drei Sätzen schlug. Im Halbfinale führten die beiden im 5. Satz bereits mit 9:6. Dann trafen die Gegner auf einmal besser, hatten einen wichtigen Netzroller – und so vergeigten sie die mögliche Finalteilnahme. Nichts desto trotz sprang am Ende Platz 3 heraus. Herzlichen Glückwunsch!
Bei den Seniorinnen Ü40 gab es sechs favorisierte Spielerinnen, von denen gleich drei (Petra Schoulen, Simone Ewinger und Melanie Specht) aus unserem Bezirk kommen. Und allesamt erreichten mehr oder weniger mühelos das Viertelfinale. Hier traf Petra auf Melanie Specht (Mariaweiler), die sie zuletzt meistens sicher beherrschte. Beim Stand von 0:2 und 2:6 sah es aber gar nicht gut aus für Petra, die unbedingt zu den Deutschen wollte und das Spiel daher gewinnen MUSSTE. Ehemann und Coach Oliver nahm eine Auszeit und hatte damit Erfolg. Zwar hatte Petra in der Verlängerung noch einen Matchball gegen sich, wehrte diesen aber ab und wurde fortwährend sicherer. Mit Hängen und Würgen setzte sie sich letztlich durch und war unter den letzten vier. Hier war gegen Simone Ewinger (ebenfalls Mariaweiler) aber kein Kraut gewachsen und so sicherte sie sich die zweite Bronze-Medaille für den TTC Mödrath (auch wenn Fritzdorf auf dem Trikot stand 😀 ). Herzlichen Glückwunsch!
Die Geschichte im Doppel und Mixed ist schnell erzählt – dat war wohl nix.
In der vermeintlichen Königsklasse, Herren Ü40, war das Feld so ausgeglichen stark besetzt wie wohl in keiner anderen Konkurrenz. Insofern reihte sich Oliver Schoulen eher in die Reihe der Außenseiter ein. Nach zwei Niederlagen gegen Dinesh (0:3) und Koch (1:3) war bereits vor Spiel 3 klar, dass ein Weiterkommen unmöglich war. Dessen ungeachtet warf Olli alles rein und hatte Schroer am Rande einer Niederlage. \“Dass ich dieses Spiel in der Verlängerung des 5. Satzes verliere passt im Grunde zu meiner kompletten Halbserie.\“ kommentierte unser 2. Vorsitzender die erneute Niederlage mit Fassung. Es hätte aber schon sehr viel gehen müssen für Olli in dieser starken Konkurrenz, von daher muss auch er mit seiner Leistung nicht unzufrieden sein.
Den Vogel schoss schlussendlich Ralf Janßen ab. \“Als realistisches Ziel hätte ich im Vorfeld die 1. K.O.-Runde, vielleicht sogar das Achtelfinale ins Auge gefasst.\“ rekapitulierte er hinterher. Nach zwei starken Auftritten gegen Schindler und Born (beide immerhin klar über 1.800 TTR) traf er in Match 3 auf Gruppenkopf Guido Schmitz. Der Oberliga-Spieler der TG Neuss kam in der Hinrunde dort zwar relativ wenig zum Einsatz, allerdings hatte dies private Gründe. Nach einem fulminanten Start zog Ralf auf 2:0 Sätze davon, ehe der Linkshänder ins Match fand und zum verdienten Ausgleich kam. Im 5. Satz lag er dann auch mit 5:2 in Front, doch Ralf wich nicht von seiner Marschroute ab und scheuchte seinen Konkurrenten immer wieder durch die Box. Am Ende gewann er mit 3:2 und hatte als Gruppensieger damit das Achtelfinale sicher.
Dort traf er auf Frank Picken (Erkelenz), der an einem guten Tag machbar erschien. Der immerhin 100 Punkte stärkere Spieler kam mit Ralfs Spielanlage überhaupt nicht zurecht und verzweifelte schier. Kaum leichte Fehler – und trotz zwischenzeitlichem Tiefschlaf gewann Ralf mit 3:1. Letzte acht und nur noch ein Sieg bis zum Treppchen. Dort wartete allerdings Martin Vatheuer, langjähriger Stammspieler in der 2. Bundesliga und zudem Lokalmathador aus Hamm.
Nach zwei gespielten Sätzen, die zwar eng aber nicht zu gewinnen waren, sah es zunächst nach einem schnellen Ende aus. Zu flink war der wendige Kontrahent auf den Beinen, zu schnell und platziert waren dessen Topspins. Irgendwie klaute Ralf Satz 3 und war auf einmal wieder voll da. Von nun an hatte Vatheuer fast nichts mehr zu bestellen und Ralf presste die Rückhand durch, packte ein ums andere Mal den Monsterblock aus und trieb seinen Gegner durch die Box, dass selbst Forrest Gump wenig hätte ausrichten können. Nach gut 45 Minuten war der 3:2-Sieg unserer Nummer 2 geschafft und das Ticket für die Deutschen Meisterschaften gebucht.
Im Halbfinale gegen Marcel Sitran (Porz) war dann Endstation. Die Topspins des langjährigen Regionalligaspielers schlugen links und rechts ein wie eine Bombe. Fast nach Belieben zündete Marcel eine Rakete nach der anderen und nach gefühlten 30 Sekunden war das Match vorbei. Nichts desto trotz war die erreichte Bronze-Medaille das Sahnehäubchen des Wochenendes, mit dem wirklich niemand hatte rechnen können. Herzlichen Glückwunsch!
Im Doppel war für Olli und Ralf im Achtelfinale gegen Ritter/Schindler Schluss (2:3). An der Seite von Melanie Specht erreichte Ralf das Viertelfinale, wo sich die Paarung Agresti/Schmitz als zu stark erwies.
3 Medaillen, sollte Assi noch nachrücken 3 Teilnehmer bei den Deutschen. Ein gelungener Jahresabschluss für den TTC 1948 Mödrath.
Besonders lobenswert neben den perfekten Bedingungen war der Zusammenhalt im Team. Nicht nur Vereinskameraden unterstützten und coachten sich untereinander, die Sportkameraden aus dem Bezirk Mittelrhein (Melanie Specht, Simone Ewinger, Marco Vester, Marcel Sitran u.v.m.) hielten stets zusammen.
Zu den einzelnen Ergebnissen geht es hier lang.
Bilder von der Veranstaltung findet Ihr hier.
Glückwunsch an alle Teilnehmer zu dieser beeindruckenden Leistung , insbesondere dem Autor zum Erreichen der deutschen Meisterschaft
LG Henning