Ein Bericht über ein Meisterschaftsspiel bzw. über ein Turnier sollte nicht nur eine bloße Nacherzählung der Ergebnisse sein. Diese könnt Ihr hier nachlesen. Ein Bericht sollte auch nicht zu lang sein – sonst liest man ihn vielleicht nicht bis zum Ende durch. Vielmehr sollte man sich die Highlights herauspicken und diese näher beleuchten.
Was aber, wenn das komplette Turnier ein einziges Highlight in sportlicher Hinsicht war? … ich bitte um Nachsicht falls er also doch was länger ausfällt – oder auf erwähnenswerte Details aufgrund der Fülle nicht eingegangen wird.
Im Vorfeld hatte ich bereits darüber berichtet, dass unser Verein mit Recht sehr stolz darauf sein kann, mit Petra Schoulen (ü40; auch wenn sie in der Meisterschaft für den TTC GW Fritzdorf an den Tisch geht), Karl-Josef Assenmacher (ü70) und Ralf Janßen (ü40) gleich 3 Protagonisten bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Senioren am Start zu haben. Weiterhin hatte ich erwähnt, dass außergewöhnliche Leistungen nötig sein werden, um über die Gruppenphase hinaus zu kommen. Und außergewöhnlich waren die Leistungen der drei…
Fangen wir mit DEM Highlight schlechthin an. Westdeutsche Meisterschaften für die Farben unserers Vereins wurden schon das ein oder andere Mal eingefahren. Karl-Josef Assenmacher geht jedoch als erster Deutscher Meister in die Geschichtsbücher unseres Vereins ein!
An der Seite von Klaus Peiffer (TSV Krefeld-Bockum) gewann er die Doppel-Konkurrenz in der 70er-Kasse!!!
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!
Im Einzel blieb er in den drei Gruppenspielen ungeschlagen. Das Los meinte es jedoch nicht gut mit Assi. Ausgerechnet sein Doppelpartner war, wie bereits bei den Westdeutschen, Endstation im Achtelfinale (1:3). Dank seiner hervorragenden Leistungen zuvor konnte er sich in der Summe jedoch um 20 TTR Punkte verbessern. Respekt!
Ein bemerkenswertes Turnier bestritt auch Petra Schoulen. Nach drei glatten Siegen (jeweils 3:1) räumte sie in der Zwischenrunde, im Achtel- sowie im Viertelfinale weitere Brocken aus dem Weg und stand unverhofft im Halbfinale der 40er-Kasse. Dort war gegen die spätere Deutsche Meisterin Tatjana Michajlova nach vier engen Sätzen Schluss. \“Bei der 1. Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Treppchen zu stehen – da kann man nicht meckern. Auch wenn mit ein wenig Glück vielleicht auch ein bisschen mehr drin gewesen wäre.\“ resümierte sie knapp 24 Stunden später.
Auch im Doppel und im Mixed spielte sie mehr als gut mit… aber Ihr wisst schon… nur die Highlights.
Davon hatte Ralf Janßen auch das eine oder andere. Zur eigenen Überraschung hatte er es auf´s Treppchen bei den Westdeutschen geschafft und sich für die Deutschen qualifiziert. Die Konkurrenz bei der 40er-Klasse der Herren ist sehr stark und ausgeglichen, weshalb ein Weiterkommen im Grunde ausgeschlossen schien.
Allerdings war Ralf direkt \“on fire\“ und führte im 1. Einzel gegen den Berliner Regionalligaspieler Köpp bereits mit 2:1 und 6:2 – ehe sein Gegner immer sicherer wurde und Ralf ein wenig der Mut verließ (2:3). Sein 2. Gegner kam aus der Pfalzliga und hatte vor Turnierbeginn immerhin 2048 TTR-Punkte vorzuweisen.
Mit dem Mute der Verzweiflung wurde ein ums andere Mal der Monsterblock ausgepackt und die Rückhand am Tisch durchgepresst. Dem Plastikball sei Dank gelang dies mit zunehmender Dauer immer besser und das so wichtige Break gegen einen \“Großen\“ war geschafft (3:1). Durch einen weiteren Viersatzerfolg über einen Sportkameraden aus Thüringen qualifizierte auch er sich als Gruppenzweiter für die K.O.-Runde.
Dort traf er auf einen Oberliga-Akteur aus BaWü (ebenfalls knapp 2000 TTR Punkte). Auch dieser tat Ralf den Gefallen zu glauben, man könne einen Landesligaspieler mit Tempo und harten Topspins aus dem Turnier kegeln. 😀 Letztlich ging auch dieses Match in vier Sätzen an den Autor, der nun ein Problem hatte… Für die Nacht von Sonntag auf Montag war nämlich noch kein Hotelzimmer gebucht.
Nachdem dieses logistische Problem gelöst war konnte der gemütliche Teil des Wochenendes beginnen. Da im Achtelfinale der mehrfache Deutsche Meister der Senioren, der Berliner Thomas Englert (Regionalliga-Vorne) wartete, war nun wirklich nicht mit mehr zu rechnen. Böse Zungen behaupteten hinterher, ich hätte am Sonntagabend mehr Kalorien zu mir genommen, als mein Gegner TTR Punkte hat. Und obwohl dieser fast 2.200 Punkte aufweist könnte dies sogar zutreffen (siehe Foto).
Aber auch gegen diesen übermächtigen Gegner hielt Ralf am Montag gut mit. Das Match ging zwar mit 3:1 an den Favoriten, der aber immerhin ins Schwitzen kam (5:11, 11:8, 9:11, 12:14). Neben der tollen Erfahrung nahm Ralf 24 TTR Punkte mit auf die 3-stündige Heimreise.
Wie bereis erwähnt gäbe es mit Sicherheit noch die eine oder andere Anekdote zu erzählen, aber das würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen (fragt Olli mal, weshalb es plötzlich um ihn herum so dunkel wurde ).
Ein großer Dank an unsere Lieben (Renate, Mel und Olli), die uns an dem verlängerten Wochenende begleitet und moralisch sowie taktisch (Olli) unterstützt haben. Das \“Team WTTV\“, allen voran um Marco Vester, Marcel Sitran, Jens Böhnisch, Stephie Werner, Klaus Weißbach, Christiane Thöne, Sandra Agresti, Simone Ewinger, Melanie Specht und die \“Mödrather Fraktion\“ hat hervorragend zusammengehalten und ohne Ausnahme ein gutes Bild abgegeben.