In einer hartumkämpften und heissen Partie schlug Mödrath 2 die Verbandsligareserve des TTC Oidtweiler mit 9:4.
3,5 Stunden dauerte das Kräftemessen mit dem Aufsteiger aus dem vorigen Jahr, der sich mit Harald Pilz und André Günsche (vormals beide Eintracht Aachen) vor der Saison hervorragend verstärkt hatte. Insofern hatte man das erfahrene Team eher im oberen Tabellendrittel erwartet. Ausgerechnet gegen uns bekam der Gast das erste Mal die ersten 6 Spieler an den Tisch – und es war klar, dass wir eine sehr gute Leistung abrufen mussten, um den 3. Sieg in Folge einfahren zu können.
Das Mödrather Spitzendoppel Janßen/Küsters wusste zunächst überhaupt nicht wie ihnen geschah, so bombte sich \“Noppen-Andi\“ durch die Ballwechsel. Zum Glück besann sich die rote Paarung auf seine Stärken und behielt die Ruhe. So konnte Satz 1 nach einem 1:6-Rückstand noch geklaut werden. Nach gewonnenem 2. Satz sah es auch im Dritten wieder schlecht aus – 1:7 aus Mödrather Sicht. Janßen Zuversicht (\“den holen wir uns noch\“) sollte belohnt werden. 3:0 – und keiner wusste so Recht, warum?! 😀
Am Nebentisch spielten Stephani/Kowski wieder einmal gut mit, die obere Paarkreuz-Kombo aus Oidtweiler konnte aber zum 1:1 ausgleichen. Miesen/Böke schienen bei einem 0:2-Satzrückstand klar auf der Verliererstraße, ehe der Faden bei den Gästen riss und auch diese Partie einigermaßen glücklich an das Heimteam ging.
2:1 aus den Doppeln ist immer okay, da man davon ausgeht, dass im oberen Paarkreuz zumindest Ralf Janßen nachlegt. Und so kam es dann auch. Zwar tat er sich im Gegensatz zu den bisherigen Partien gegen Harald Pilz schwer, hinterher fragt aber niemand mehr nach dem \“wie\“ (3:1). Alles was darüber hinaus vorne kommt, ist \“Zubrot\“ und kann nicht zwingend eingeplant werden. In Satz 1 setzte es für Stephan Stephani gegen Sieben dann auch eine Lehrstunde (6:11). Sein Kontrahent ist bekannt für ein intelligentes und spinvolles Spiel, das Stephan so gar nicht lag. Da er Ralfs Coaching-Tipp, sich näher an den Tisch zu orientieren und \“einfach mal die Noppen reinzuhalten\“, aber hervorragend umsetzte, pushte sich unser Busdriver von Ballwechsel zu Ballwechsel immer besser in die Partie. Unter den Jubel der anwesenden Zuschauer schaffte er tatsächlich, die Nummer 1 Oidtweilers mit 3:1-Sätzen zu schlagen.
Matchwinner gegen Oidtweiler 2: Stephan Stephani
Folglich ging die Mitte mit einem 4:1 ins Rennen, was sicherlich kein Nachteil war. Dieter Miesen, gehandicapt und unter starken Schmerzen spielend, tut es offensichtlich nicht mehr unter fünf. Nach 1:2-Rückstand verließen seinem Gegner allmählich die Kräfte und Dieter fuhr das nächste knappe Spiel für uns an diesem Abend nach Hause (3:2), Thomas Küsters hatte beim 0:3 gegen Günsche keine Lösung gegen die guten Aufschläge seines Gegenübers und fand überhaupt nicht ins Spiel.
Zwischenstand – 5:2 aus Mödrather Sicht.
Verkehrte Vorzeichen dann im hinteren Paarkreuz. Benny Kowski zunächst mit keiner guten Leistung (Noppen seines Gegners hin oder her) nahm sich aber ein Beispiel an Stephan und Dieter und fightete immerhin was das Zeug hielt. Das wurde belohnt und er drehte das Spiel gegen Breuer zu einem Fünfsatzsieg. ….das nächste enge Match für uns… Martin Böke gegen Joschko mit einer sehr guten Leistung – die aber leider nicht belohnt wurde. Thomas Joschko gehört sicherlich zu den stärksten Spielern im unteren Paarkreuz dieser Liga. Dass Martin gegen so einen Mann mit 2:1 führt und nur knapp das Nachsehen hat, spricht für unser Frisuren-technischen Zlatan Ibrahimovic.
Somit führten wir zur Halbzeit mit 6:3 – und nahezu alles war für uns gelaufen. Nicht, dass wir uns das Glück nicht verdient hätten…aber in 2 Doppeln und 2 Einzeln das glücklichere Ende für uns… zudem schlägt Stephan den Einser….kann man so machen.
Oben zeigte sich Ralf im Spiel der Einser gegen Sieben leicht verbessert und gewann verdient in drei. Alles in allem keine wirklich überzeugende Leistung, bei 9:1 Sätzen in der Summe spielt das hinterher aber keine Rolle mehr. Stephan schwebte noch auf Wolke 7 aus dem ersten Einzel und überrollte Harald Pilz in den ersten beiden Sätzen. Im Dritten führte er bereits mit 9:7 und alle rieben sich verwundert die Augen. Harald klaute diesen Satz zwar, im Vierten fand Stephan aber wieder in die Konzentration und krönte seine Leistung mit dem 2. Einzelsieg des Tages. …ist schon lange her, dass unser oberen Paarkreuz mit 4 Siegen unter die Dusche ging. Hut ab Stephan!
Ähnlich kurios wie die beiden Spiele im hinteren Paarkreuz verlief die 2. Einzelrunde in der Mitte. Bei der Begegnung Miesen vs. Günsche hatte man das Gefühl, dass Dieter dieses Spiel im Leben nicht verlieren kann. Satz 2 wurde von Günsche geklaut… na gut. Kann passieren. Dann führt Dieter im 4. Satz mit 9:4 und hat bei 10:7 drei Matchbälle. Vergeben und Günsche klaut den Satz. Kann passieren. Weiter geht´s. Bis zum 10:6 und weiteren 4 Matchbällen denkt jeder \“das muss es doch jetzt sein\“. Ääääh nein. Teilweise glücklich, teilweise gekonnt von André, manchmal auch zu gierig von Dieter klaute der Gästespieler auch diesen Satz und hinterließ einen völlig ratlosen Routinier, der so gar nicht wusste, was passiert war. Ähnlich wie in der vorigen Woche handelte es sich um eine vermeidbare Niederlage…aber so ist halt unser Sport.
Da Thomas Küsters gegen Steinmann 0:2 zurücklag und Kowski gegen Joschko bzw. Böke gegen Breuer auch dicke Brocken vor der Brust hatten, war man froh, im Falle des Falles zumindest mit einer Führung ins Schlussdoppel gehen zu können.
Dank einer willensstarken Energieleistung drehte Thomas das Match jedoch und machte somit den Deckel drauf.
Alles in allem ein verdienter Erfolg der kompletten Mannschaft, die einen Ticke heisser zu sein schien als die Gäste aus Oidtweiler. Vielleicht täuschte dies aber, da wir einfach besser in die Partie kamen zu anfangs. Ein Sonderlob hat sich selbstverständlich Stephan Stephani verdient, der heute ein wenig aus dem Schatten von Spitzenspieler Ralf Janßen trat und einen ganz entscheidenen Beitrag zum heutigen Erfolg beitrug.
Mit 9:7 Punkten reisen wir kommenden Freitag ganz entspannt nach Koslar und schauen mal, ob wir die Spitzenmannschaft von Marc Sturm ein wenig ärgern können.